Über den Irrsinn von Verbrennungsmotoren in Autos

oder: ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn.

Um die Wartezeit bis zur Auslieferung des e-Golfs zu überbrücken lesen wir alles was es zum Thema Elektromobilität zu finden gibt. Neben „Perlen“ wie „Porsche gegen Audi – Ich kann diese ganzen Lügen nicht mehr ertragen“ gibt es ab und an doch etwas interessantes, was über das übliche Mimimi hinaus geht.

Ecomento.tv berichtet über eine Presseveranstaltung, auf der Ulrich Eichhorn ein paar bemerkenswerte Statements abgegeben hat. Eichhorn ist VW Entwicklungschef, also durchaus hoch angesiedelt. Er sagt unter anderem:

„Wäre es mit den Technologien andersherum, könnte man sich nur schwer vorstellen, dass ein Ingenieur erfolgreich vorschlägt, dass Verbrennungsmotoren Elektroautos ersetzen. Stellen Sie sich vor, diese Person würde sagen: ‚Statt von Beginn an vorliegendem Drehmoment wie bei einem Elektroauto, muss es erst hochgefahren werden’“, so Eichhorn.

 

„Und stellen Sie sich vor, er erkläre anschießend, dass es sich um einen Apparat handele, bei dem durch den Einsatz einer toxischen und hochentzündlichen Flüssigkeit, die im Inneren des Fahrzeugs gelagert werden muss, Tausende kleine Explosionen in der Minute stattfinden“, so der VW-Manager weiter.

Diese beiden Zitate beschreiben ziemlich gut, was für ein Irrsinn der großflächige Einsatz von Verbrennungsmotoren eigentlich ist. Man muss sich nur mal die Warnhinweise an Zapfsäulen durchlesen um zu merken, dass die Idee vielleicht nicht so ganz zukunftsfähig ist.

Ich bin jetzt sicherlich nicht über Nacht zum Vollblut-Öko mutiert, und will auch sicher nicht behaupten das Elektroautos die perfekte Lösung für den Individualverkehr sind. Sicher, Elektroautos sind definitiv nicht die Antwort auf alle Fragen in Richtung Mobilität. Insbesondere lösen sie die großen Probleme in den Städten nicht: auch ein Elektroauto im Privatbesitz steht den Großteil des Tages einfach nur rum und belegt Platz, und wenn es sich bewegt verstopft es die Straßen. Diese Fragen muss man anders angehen.

Was ich jedoch sage: man muss sich aus den alten Denkmustern lösen. Wenn man Elektroautos aus der Sichtweise eines Menschen betrachtet, der 20, 30 oder 40 Jahre lang Verbrenner gefahren hat, dann sieht man vermutlich wirklich nur die Probleme und Einschränkungen. Wie, Tanken an der Autobahn dauert 30 Minuten oder gar eine Stunde? Wie, nur 200km Reichweite? Wie, ich bekomme keinen Strom an jeder Tankstelle? So verliert man aber den Blick auf die neuen Möglichkeiten.

Ein Beispiel: das Laden. Wenn ich die Möglichkeit habe daheim zu laden, dann habe ich jeden morgen ein „vollgetanktes“ Auto mit 150, 200, oder mehr Kilometern Reichweite. Ich muss mich nicht mehr drum kümmern wie teuer der Sprit gerade ist, oder ob die Tankstelle schon auf hat. Und ich behaupte mal dass die wenigsten wirklich tagein tagaus mehr Kilometer fahren. Ich dürfte mit meinen 200km pro Tag schon weit über dem Durchschnitt liegen.

Ein anderes Beispiel: Emissionen. Ein Elektroauto ist lokal emissionsfrei, es gibt keine Abgase. Auch wird durch Rekuperation viel weniger Bremsstaub erzeugt, nur Reifenabrieb gibt es natürlich wie beim Verbrenner. Wieviele Emissionen bei der Stromerzeugung anfallen habe ich als Fahrer selbst in der Hand, durch die Auswahl meines Stromanbieters kann ich selbst entscheiden ob ich Ökostrom oder den normalen Strommix zum Laden meines Elektroautos verwende.

Das sind nur zwei Beispiele die im Alltag für Elektromobilität sprechen. Man muss sich einfach nur von der Denke „aber ich muss spontan auch meine Oma von Hamburg aus nach München ins Krankenhaus fahren können!“ lösen.

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