oder: Liebe EON, wenn ihr nicht wollt dann lasst es bitte ganz.
So sieht das am EON Tripple-Charger an der A44, Raststätte Am Biggenkopf Süd, seit Mitte Oktober aus. Seit. Mitte. Oktober. Über fünf Monate ist die Ladestation defekt. Und da, wie bei Tank und Rast leider weitgehend üblich, immer nur eine einsame Ladesäule steht ist man komplett gekniffen. Das Störungslog bei GoingElectric spricht Bände.
Und wäre das alles noch nicht schlimm genug: EON hat offenbar genau KEIN Interesse diesen Status zu ändern, ganz im Gegenteil: man, sorry für die Wortwahl, verarscht die Kunden. Anders kann man das nicht mehr nennen.
Ich komme dreimal pro Woche an der Ladestation vorbei, und alle 1-2 Wochen mache ich mir den „Spaß“ und schaue ob sich was getan hat. Mal mit dem e-Golf, mal mit dem Ioniq. Andere von unserem OWL-Stammtisch probieren es auch immer mal wieder mal wieder mit den verschiedensten Fahrzeugen.
Das Ergebnis ist jedoch, mindestens seit letzten November, dann immer das gleiche: Die Ladestation scheint normal zu funktionieren, man kann den Ausgang auswählen und den Ladevorgang starten (direkt am Display, RFID Karte oder App werden nicht benötigt, da die Säule noch kostenlos ist, um nicht zu sagen: umsonst), es klackert hin und her (juchu, ein gutes Zeichen!), die Ladesäule meldet „Sicherheit der Verbindung wird geprüft, und dann bricht das ganze mit diesem Fehler ab:
Nächster Schritt: die Hotline von EON anrufen. Der Ablauf ist, mit geringen Variationen, dann immer der gleiche:
- Die Ladestation ist angeblich völlig in Ordnung. „Hier ist alles grün, Laden ist möglich“ sagt man mir.
- „Haben sie unsere App ausprobiert?“ – nein, die Ladesäule ist kostenlos, man braucht keine App.
- “Sie sind der erste der einen Fehler meldet!“ – Really? Ich rufe ja nur alle paar Tage an!
- “Ich boote die Säule mal“ – sieht man nur leider nix, auch nach mehrfacher Nachfrage ob sie die richtige Säule neu starten.
- Tausend Versuche den Ladevorgang neu zu starten. Hilft alles nix, immer der gleiche Fehler.
- Manchmal wird der Ladevorgang via Hotline gestartet – der fängt dann auch an, aber mit dem gleichen Ergebnis. Immerhin scheint es ja dann doch irgendwie die richtige Säule zu sein.
- „Wir schicken einen Techniker, der Fehler wird schnell behoben!“ – genau. FÜNF. MONATE. FÜNF. In Worten: FÜNF.
Ein oder zwei Mal waren die Fehler der Hotline dann doch mal bekannt, und es wurde ein Technikereinsatz für „nächsten Freitag“ zugesagt. Ich kann nicht sagen ob er da war, oder ob er nur aufs Display geschaut hat und gedacht hat: „jo, passt doch?“. Mein Vorschlag an die Hotline war ja: schickt den Techniker mit einem CCS-fähigem Fahrzeug hin, so das er noch 3 Prozent im Akku hat wenn er da ist. Vielleicht ist das ja dann Motivation genug?
Auf Twitter sagte EON gestern das man auf ein Ersatzteil vom Hersteller warten würde. SO LANGE? Auch wenn man vielleicht keinen Next Business Day Support bei seinem Hersteller hat (was ich jedoch dringend empfehlen würde, und fast schon als zu lang erachte): es KANN nicht sein, das eine Ladesäule fast ein halbes Jahr defekt ist.
Vor allem nicht, wenn man sich diesen Aufkleber an der Seite anschaut:
Die Säule ist also nicht einfach nur das Privatvergnügen von EON, sondern wir alle haben sie über unsere Steuern mit bezahlt. Da kann man, denke ich, erwarten, dass gesponsorte Infrastruktur auch gepflegt und in Betrieb gehalten wird.
Und auch wenn die Ladesäule kostenlos ist: Bitte! Nehmt Geld für den Strom! Macht die Säule kostenpflichtig, wenn man sich nur drauf verlassen kann dass die Säule auch funktioniert.
Wenn man sich bei GoingElectric umschaut, dann findet man viele Berichte über derartig von EON vernachlässigte Ladesäulen. Ich kann nur von dieser berichten, aber es scheint sich durchaus ein Gesamtbild zu ergeben. Und das führt zurück zum Anfang des Postings:
Liebe EON, wenn ihr keinen Bock habt auf das Thema, dann lasst es ganz sein. Gebt die Säulen, die ihr von Tank und Rast übernommen habt, wieder ab. Es gibt Betreiber die durchaus interessiert sind ein verlässlicher Partner für Elektromobilisten zu sein. Eure Ladesäulen werde ich wann immer es geht meiden, egal ob kostenpflichtig oder nicht. Mit einem Unternehmen, das seine Kunden anlügt, möchte ich nichts zu tun haben!
Ist das nur E-On alleine, die solch einen Unsinn machen? Das es an den Autobahnen immer nur eine Säule gibt ist schon Ärger genung. Was braucht man an so einer viel befahrenen Straße auch zwei Säulen, welch eine Unverschämtheit der betroffenen E-Autofahrer! Wir sind doch auch bemüht, die Displays schön in die Sonne auszurichten, wir lieben doch den Sonnenstrom! Auch ihr könnt dann das Display nicht erkennen? Na dann habt ihr Pech gehabt. Seid doch froh, wenn ihr eine ABB-E-Säule habt, da ist doch alles auf Augenhöhe. Wenn ihr weiter Beschwerde führ, gibt’s die alten Säulen mit vielen in Kniehöhe auch etwas für die Gesundheit. Und damit die Benutzer auf der Autobahn HH – Berlin – HH auch Zeit und Freunde am Laden haben gibt es kostenlos das schöne Rätsel „Welche Tanksäule ist in Betrieb“ ! Oft kommt in mir die Wut hoch, das Ladesäulenbetreiber sich wohl alles erlauben können! So eine Misswirtschaft wie hier gerade an der A 24 ist doch ein Paradebeispiel für die Missachtung der Benutzer dieser Einrichtungen! Gut, seid ich einen Kona mit 64 KW fahre ist das Problem nicht mehr aktuell, die Säule in Wittenberg hat mich bisher nie im Stich gelassen!
Mittlerweile funktioniert sie wieder und ist sogar immer noch kostenlos. Ich konnte letztes Wochenende an der Nordseite und gestern an der Südseite des Rasthofs jeweils mit CCS laden.
Warum sie noch kostenlos ist, verstehe ich auch nicht so ganz. Haben die wohl Probleme mit dem Mobilfunkempfang der Säule an diesem Standort (und auf der Nordseite auch), so dass sie das hier nicht aktivieren?
Ja, mittlerweile funktioniert die Säule wieder, nachdem einmal die Reparatur darin bestand einfach die DC-Seite der Säule abzustellen (und EON auf Twitter jubelnd die erfolgreiche Reparatur verkündete…).
Netzabdeckung kann da aber nicht das Thema sein, da die Hotline verlässlich Zugriff auf beide Säulen, Nord wie Süd, hat.